Abgekürzt wird das Reichstagsgebäude nur mit Reichstag und dieses Gebäude ist seit dem Jahr 1990 Sitz von dem Deutschen Bundestag. Zur Wahl des deutschen Bundespräsidenten tritt die Bundesversammlung am Platz der Republik in Berlin seit 1994 hier zusammen. In Berlin handelt es sich bei dem Gebäude um eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten. Für die Touristen und Berliner ist dabei besonders die gläserne Kuppel eine Attraktion.

Die erste Sitzung des aus Volkskammer und Bundestag zusammengesetzten gesamtdeutschen Parlaments fand im Oktober 1990 im Plenarsaal statt. Die erste konstituierende Sitzung von dem gesamtdeutschen Bundestag fand dann drei Monate später statt. Zugunsten von Berlin fiel die Abstimmung des zukünftigen Regierungssitzes im Juni 1991 aus. In der deutschen Geschichte sind mit dem Reichstagsgebäude bedeutende Ereignisse und Wendepunkte verbunden. Philipp Scheidemann (SPD-Politiker) rief im November 1918 die Republik vom Balkon am Westportal aus. Der Reichstagsbrand ereignete sich im Februar 1933, wo die Kuppel und der Plenarsaal komplett zerstört wurden. Im April 1945 wurde eine rote Fahne der Sowjetunion gehisst, die den Sieg über das Dritte Reich symbolisiert. Nach den Plänen von Paul Wallot wurde das Reichstagsgebäude bereits in den Jahren 1884 bis 1894 erbaut. Es wurden Elemente aus Klassizismus, Barock und Renaissance zusammengefügt, damit das Bauwerk entsprechend monumental und repräsentativ erschien.

Im Jahre 1916 wurde die Giebelinschrift „Dem Deutschen Volke“ hinzugefügt, die noch heute erhalten ist. Das schwerbeschädigte Gebäude wurde dann nach dem Krieg zunächst nicht mehr weiter genutzt. Aus statischen Gründen fand im Jahr 1957 die Sprengung der Kuppel statt. Im Jahr 1957 begann dann ein erster Umbau. Ab dem Jahr 1994 folgte die zweite Umbauphase und es entstand ein funktionales Parlament. Die gläserne Kuppel war die auffälligste Neuerung und dieses Stahl- und Glasbauwerk misst in der Höhe 23,5 Meter und im Durchmesser 40 Meter.