Abrechnungsmanagement: Lohnt sich eine Auslagerung für Zahnärzte?

Wenn es um unsere Zahngesundheit geht, ist der Zahnarzt die erste Anlaufstelle. Nicht nur bei akuten Fällen sind Behandlungen und die Nachsorge wichtig, auch präventive Vorsorgetermin sollten im Laufe eines Jahres wahrgenommen werden. Die umfassende Patientenbetreuung ist jedoch längst nicht die einzige Aufgabe, die ein Praxisteam zu erfüllen hat. Das Führen einer Praxis geht mit zahlreichen Verwaltungsaufgaben einher. Einen besonderen Stellenwert nimmt hier das Abrechnungsmanagement ein.

Nur wenn ein Zahnarzt seine Leistungen auch entsprechend richtlinienkonform abrechnet und die Rechnung dem Patienten übersendet, bekommt er sein Honorar, um damit neben seinem eigenen Gehalt auch laufende Forderungen sowie Mitarbeiterlöhne zu decken. Die Abrechnungen sind jedoch komplex und so entstehen nicht selten Doppelbelastungen, die sich auf Behandlungszeit und Qualität der Leistungen auswirken. Ist das der Fall, kann es sich lohnen, einen genaueren Blick auf das Auslagern des Abrechnungswesens an einen externen Dienstleister zu werfen.

Was macht das Abrechnungsmanagement so anspruchsvoll?

Das Abrechnungsmanagement beim Zahnarzt ist aufwendig. Es müssen für die korrekte Berechnung der Leistungen eine Menge Anforderungen beachtet werden. Darunter zählt beispielsweise der Bewertungsmaßstab für zahnärztliche Leistungen (BEMA), der zudem noch in fünf Bereiche aufgegliedert ist. Jede Position der Behandlung wird mit einer Punktzahl bewertet. Durch die Multiplikation mit dem Punktewert wird schlussendlich der Betrag ermittelt. Voraussetzung für die Erstellung sind umfassende Kenntnisse über unter anderem die Bestimmungen und Leistungen, die unterschiedlichen berechnungsfähigen Gebührenordnungspositionen oder die Handhabung mit Privatabrechnungen.

Nicht nur der Aufwand ist immens, auch die laufenden Fortbildungen müssen gesichert sein. Oftmals fehlt es jedoch an genügend Personal und Zeit. Immer öfters übernimmt dann der Mediziner selbst die Rechnungserstellung. Mit teils wirtschaftlich nachteiligen Konsequenzen. Unter dem Stress des Arbeitstags sind Fehler keine Seltenheit, was wiederum zu Umsatzeinbußen führt. Ein externer Abrechnungsservice kann hier eine erfolgversprechende Alternative und eine effiziente Lösung sein, wenn es um das Abrechnungsmanagement geht.

Was leistet ein externer Abrechnungsdienstleister?

Beauftragt ein Zahnarzt einen externen Dienstleister mit dem Abrechnungsmanagement, übernimmt dieser die Erstellung der Rechnungen sowie das Forderungsmanagement inklusive Mahn- und Inkassowesen. Das Unternehmen ist in der Regel auf diese Aufgaben spezialisiert und bringt entsprechende Fachkenntnisse mit. Der Zahnarzt gewinnt damit den Vorteil, dass das gesamte Praxisteam entlastet wird und sich wieder uneingeschränkt auf die Kerntätigkeiten konzentrieren kann. Weit mehr noch, denn nun bleiben wieder ausreichend Kapazitäten, um einen umfassenden Patientenservice zu garantieren. Viele der externen Anbieter nutzen zudem das Finanzinstrument Factoring.

Damit stellt der Zahnarzt gleichzeitig seine Wirtschaftlichkeit sicher. Er verkauft eine offene Forderung an den Dienstleister und erhält im Gegenzug die Summe inklusive eines geringen Einbehalts unmittelbar ausgezahlt. So ist die Praxis zu jedem Zeitpunkt liquide. Zudem trägt der Factoring-Anbieter das Risiko des Zahlungsausfalls, sofern es sich um das „echte Factoring“ handelt. Sollte ein Patient der Forderung nicht nachkommen, erhält der Zahnarzt dennoch in jedem Fall sein Honorar. Da es unterschiedliche Provisionsmodelle auf dem Markt gibt, lohnt sich der Vergleich. Alle Regelungen der Zusammenarbeit sollten zudem vertraglich festgehalten werden.

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